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Unsere Entstehungsgeschichte

Die Notwendigkeit für die Gründung der Pleistocene & Permafrost Stiftung reicht zurück bis in das Jahr 2019. Die spürbar wahrnehmbaren klimatischen Veränderungen offenbaren existentielle Fragen, die das Fortbestehen der Menschheit betreffen. Dieses Thema beschäftigte auch den damals achtjährigen Sohn Konstantin des Stiftungsgründers Michael Kurzeja, der von seinem Vater Antworten auf ein globales Problem erhalten möchte. Dieser wiederum findet Lösungsansätze in Form von natürlich vorkommenden, klimaregulierenden Kohlenstoffspeichern wie zum Beispiel Mooren und Wäldern. Zur Lösung eines globalen Problems bedarf es allerdings global relevanter Lösungen.

Um die Zukunft seines Sohnes besorgt, ging Michael Kurzeja im Nachgang des Gesprächs weiterführenden Recherchen nach, um seinem Sohn wirksame Lösungen präsentieren zu können. Dabei fiel seine Aufmerksamkeit auf die zentrale Bedeutung der Permafrostböden – tief gefrorene Gesteins- und Sedimentschichten aus der letzten Eiszeit. Diese finden sich in Sibirien, aber auch in Alaska und in Kanada. Das Auftauen dieser Böden als Folge der globalen Erderwärmung hätte katastrophale Auswirkungen, weil enorme Mengen klimaschädlicher Treibhausgase freigesetzt werden würden.

Das größte Gefahrenpotential bergen die Permafrostgebiete in Nordsibirien, die sogenannten Yedoma-Gebiete. Diese Regionen speichern immense Mengen an Kohlenstoff. Die Yedoma-Gebiete stellen aufgrund ihrer Großflächigkeit die größte Herausforderung dar und erfordern zügiges und gezieltes Engagement in Klimaschutzprojekten auf lokaler, aber selbstverständlich auch auf globaler Ebene. Aus diesem Grund sind diese Gebiete exorbitant wichtig und schützenswert. Gleiches gilt auch für die Permafrostböden in Kanada und Alaska.

Zu Beginn der Coronapandemie begannen erste intensive Recherchen. Dabei konnte der Kontakt zu den sibirischen Klimaforschern Sergey und Nikita Zimov hergestellt werden.

Beide betreiben seit 1996 den Pleistocene Park in der Region Cherskiy in Sibirien, dessen Gebiet sich über einen Raum von 144 km² erstreckt. Im Rahmen des Parks wurden u.a. in Kooperation mit der Oxford University Studien durchgeführt, um die Wiederherstellung der Pleistozän-Fauna zu fördern. Diese haben nachweislich eine verlangsamende Wirkung auf das Abtauen und dadurch auf die Erhaltung der Yedoma-Gebiete. Zur Unterstützung dieser Klimaschutzinitiative wurde im Dezember 2020 die Pleistocene & Permafrost Stiftung gemeinnützige UG (haftungsbeschränkt) durch Michael Kurzeja und Bernd Zehentbauer gegründet.

Der Stiftungszweck sieht unter anderem vor, Gelder für die Unterhaltung des Pleistocene Parks bereitzustellen. Darunter fällt zum Beispiel die Versorgung der dort angesiedelten Tiere, die wiederum notwendig sind, um den Permafrostboden zu erhalten. Dass die getroffenen Maßnahmen bereits Wirkung erzielen, kann auch anhand wissenschaftlicher Studien belegt werden. So könnte die Weidelandschaft des Pleistocene Parks bei ganzheitlicher Flora-Wiederherstellung ca. 1,6 Milliarden Tonnen an Kohlenstoffdioxid aus der Atmosphäre entziehen – man spricht dann von einer sogenannten Kohlenstoffsenke. Zusätzlich konnte bereits die Bodentemperatur im Park im Vergleich zu den umliegenden Gebieten um bis zu 13°C gesenkt werden. Somit dient der Park nicht nur als Kohlenstoffspeicher, sondern zusätzlich als -senke. Es gibt also einen zweifachen Effekt, der sich positiv auf das Klima auswirkt!

Im ersten Geschäftsjahr 2021 der Stiftung konnten Spenden im Wert von ca. 100.000€ generiert werden, was einen erfolgreichen Start und erste Initiativen ermöglichte. Im selben Jahr berichtete auch ARTE in einer TV-Dokumentation über den Pleistocene Park, wodurch noch mehr globale Aufmerksamkeit gegenüber dem Park geschaffen wurde und folglich auch der Stiftung zugutekam. Durch die Pleistocene & Permafrost Stiftung besteht die Möglichkeit, in eine nachhaltige Zukunft zu investieren und somit drohende Gefahren abzuwenden.

Neben der Förderung des Pleistocene Parks, waren es einmal mehr die drängenden Fragen von Michael Kurzejas Sohn, die den Handlungsradius der Stiftung erweiterten. So lauten weitere Ziele, Kinder und Jugendliche für klimabedrohende Prozesse zu sensibilisieren, in die Problemlösung mit einzubeziehen und sie für die Notwendigkeit des Klimaschutzes zu motivieren. Schülerinnen und Schülern sollen lernen eigene Handlungsoptionen und Selbstwirksamkeit in Klimafragen erfahren.

Auf dieser Basis fußt das Schulprojekt School Stay Cool der Pleistocene & Permafrost Stiftung. Dabei sollen die Teilnehmenden zur Entwicklung und Umsetzung ihrer eigenen Ideen angeregt werden. Folglich kann die Stiftung längerfristige und nachhaltige Klimabildungsstrategien weiterentwickeln.